Einfach mehr Luft

„Es geht um das Leben und um eine gute Geschichte.“
„Eine gute Geschichte?“ Das verstehe ich nicht.
„Naja, man hat es ja oft genug selbst in der Hand, und man will schließlich wissen, wie es ausgeht.“
„Wie bei einem Buch?“
„Ja, aber ohne Schummeln. Du musst schon alle Seiten bis zum Ende lesen.“

Eigentlich hätte sich Ben lieber um sein krankes Pferd gekümmert, doch zum 100. Geburtstag der Urgroßmutter kommt natürlich die ganze große Familie zusammen. Deren höchst unterschiedliche Mitglieder blicken auf eine vielgestaltige Geschichte zurück: Urgroßvater Georg, der „Drachentöter“, war Widerstandskämpfer im 2. Weltkrieg, Großvater Moritz musste als Kind mit seinen Eltern vor den Nazis flüchten, Großonkel Emil erlebte in den 60er Jahren die Protestbewegung mit. Die Geschichten, die die Urgroßmutter Ben erzählt, reichen bis zu vier Generationen zurück und lassen den Jugendlichen über seine eigene Position im Familiengefüge nachdenken. Den Rahmen des erzählten Textes bildet die auch sehr humoristisch gezeichnete Feier, die Kapitel folgen den verschiedenen Gängen des Essens. Ein Jugendroman, der sich reflektiert mit tradierten Erinnerungen, familiären Erwartungshaltungen und dem Bezug zwischen Vergangenheit und Gegenwart beschäftigt. „Wir lernen Geschichte, damit wir wissen, wer wir sind.“

• Ob Ben mehr mit der Familie oder mit der Last der Geschichte ringt, bleibt offen; die untrennbare Verknüpfung ist selten so locker-luftig dargestellt worden. Ernst Seibert, 1001Buch
  
• Großartiger Jugendroman. Roswitha Buddeus-Budde, Süddeutsche Zeitung
  

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