»The idea of the extraordinary happening in the context of the ordinary is what’s fascinating to me.« – Nicht umsonst findet sich dieses Zitat zentral platziert auf Chris Van Allsburgs Website, charakterisiert es doch eine wesentliche Eigenheit seines künstlerischen Werks. Hierzulande vor allem durch seine verfilmten Bilderbücher »Polarexpress« und »Jumanji« bekannt, ist jene Faszination für das Eindringen des Unwirklichen, Phantastischen in unsere alltägliche Welt bereits in seinem Erstlingswerk – erschienen vor über 40 Jahren – offensichtlich. Die Geschichte selbst, die nun erstmals auf Deutsch vorliegt, ist schnell erzählt: Ein Junge gerät auf der Suche nach einem entlaufenen Hund in die geheimnisvolle Welt Abdul Gasazis, seines Zeichens Zauberer in Ruhestand; der imposante, durchaus höfliche Mann hat leider eine Abneigung gegen Hunde und behauptet, den unerwünschten Eindringling Fritz in eine Gans verwandelt zu haben. Entsetzt über das Schicksal seines vierbeinigen Freundes, der ihm als Gans auch sofort davonfliegt, kehrt der Junge zurück, um den Hund unversehrt (und Gott sei Dank in Originalgestalt) im Haus wiederzufinden. Was ist eigentlich passiert? Ist überhaupt etwas passiert? – Chris Van Allsburg lässt diese Fragen offen und die LeserInnen rätseln. Es sind in erster Linie die außergewöhnlichen Bilder, die faszinieren und immer wieder zum Buch greifen lassen. Die realistischen, schwarz-weißen Kohlezeichnungen schaffen eine geheimnisvolle Traumwelt, die gerade durch ihre naturgetreue Detailliertheit wie etwa die samtene Oberfläche der Blütenblätter oder die scharfen Schatten des Sommers – Chris Van Allsburg ist ein Meister des Lichts – das Surreale und Unwirkliche der Szenerie verstärken. Das Buch ist völlig zu Recht ein Longseller! Treten Sie also ein und lassen Sie sich verzaubern.