Hieronymus oder Wie man wild wird

Wie man Freunde gewinnt, ohne sich selbst zu verbiegen.

Lukas ist einer von den Ruhigen, den Stillen. Braver Schüler und braves Einzelkind. Behütet und umsorgt von seiner Mama. So eine, die immer gleich mit Apfelstücken und Nüssen zur Stelle ist, wenn Lukas beim pflichtbewussten Erledigen der Hausaufgaben einen kleinen Hunger verspürt, ihm aber nie einen Vanillepudding von der Sorte kaufen würde, den ihm andere in der Klasse zwischen die Bücher schmieren. Ja, sie ärgern und hänseln ihn, drum geht er den anderen lieber aus dem Weg, selbst wenn er dadurch auch ein paar nette Sätze verpasst.
So richtig gerät sein Alltag aber erst durcheinander, als eines Nachmittags ein sprechender Waschbär namens Hieronymus in seinem Zimmer hockt. Der hat sich aus der Wildnis fortgeschlichen, weil er seiner Familie und da vor allem seinen Brüdern Ruck, Zack und Hepp viel zu haustiermäßig zahm ist: „Ich solle wilder werden oder gleich zu den Menschen gehen.“
Aber wie wird man wild? Und wie kann Lukas dabei helfen? Und soll er Hieronymus tatsächlich bei sich zu Hause versteckt halten oder ihn lieber heimlich in den Zoo einschleusen? So viele Fragen – Lukas muss sich jemandem anvertrauen!

Annette Pehnt, bekannt durch ihre Geschichten über den „Bärbeiß“, legt hier eine kluge, verschmitzte Freundschaftsgeschichte vor, die Kindergefühle ernst nimmt und erzählerisch überzeugend klar macht.

 

pehnt hieronymus

Annette Pehnt: Hieronymus oder Wie man wild wird

Mit Illustrationen von Henrike Wilson
München: Hanser 2021, 24 Seiten, € 13,00 (A), € 13,40 (D), ab 8 Jahren