Mitternacht in Charlbury House

Dieser Zeitreise-Roman schickt eine 13-Jährige ins viktorianische England und in die Zeit von Jane Austen.

Die 13-jährige Evi besucht für ein paar Tage ihre exzentrische Patentante in einem umgebauten Herrenhaus. Dort begegnet ihr um Mitternacht ein geheimnisvolles Mädchen und ehe sie sich versieht, wird sie aus der Gegenwart ins Jahr 1814 versetzt und muss als Dienstmädchen arbeiten. Auf seltsame Weise scheinen Evis Schicksal und das von Sophia Fane, der Tochter des Hauses, miteinander verknüpft. Doch bevor es ihr gelingt, Sophia mit ihrer wahren ( und nicht standesgemäßen) Liebe zusammenzubringen, lernt sie am eigenen Leib die harten Lebensbedingungen der Dienstboten zur damaligen Zeit kennen.

Die Perspektive und Empörung Evis, für die die sozialen Errungenschaften und Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts (Verbot von Kinderarbeit, Arbeitsgesetze, Emanzipation, Häuser mit Wasserleitungen und, last but not least, Staubsauger und Gummihandschuhe fürs Putzen!) plötzlich nicht mehr selbstverständlich sind , betonen den Kontrast zur Vergangenheit, ohne dass dadurch der schwungvolle Plot allzu sehr verdüstert würde.
Alles in allem ein etwas altmodischer Zeitreise-Roman mit sympathischer Heldin im traditionellen, englischen Ambiente, in dem ein knisterndes Kaminfeuer und Tee zum Glücklichsein dazugehören.

Helen Peters: Mitternacht in Charlbury House

Helen Peters: Mitternacht in Charlbury House

Aus dem Englischen von Cornelia Panzacchi
Stuttgart: Thienemann 2020 | 368 S. | € 15,50 | ab 10 Jahren