Feenstaub

Gewalt und Härte, Zärtlichkeit und Schatztruhen

Abgeschieden von einer namenlosen Großstadt liegt eine unsichtbare Insel. Sichtbar ist sie nur für die, die auf ihr leben. Die Buben Cheta, Magare und Petru sind dort gefangen in ihrer ewigen Kindheit. Für jeden der drei hat Krakadzil, der bösartige und gelegentlich kollegiale Chef, ein anderes Druckmittel. Die Kinder müssen denen was wegnehmen, die es entbehren können, damit die Schatztruhe des Krakadzil immer vollgefüllt ist. Auszuhalten ist ihr eigentlich trostloses Leben nur mit Feenstaub, der sie fühlen lässt, als würden sie fliegen. Und fliegen wollen sie alle – weg von dieser Insel.

Auf einem seiner Diebeszüge in die Stadt lernt Petru Marja kennen und durch sie auch die Sprache der Stadt. Marjas Familie bietet Petru ein ungewohntes Zuhause mit Kekse backen, lernen und regelmäßigen Mahlzeiten ...

Auf den ersten Blick wirkt dieser Roman wie ein Gedichtband, da der Text in kurzen Sätzen verfasst und wie Gedichte gedruckt ist. Viel Weißraum umgibt den Text, der selbst mit Andeutungen spielt, über einen ganz eigenen, mal poetisch-märchenhaften, mal derben Erzählton verfügt und durch seine thematische Vielschichtigkeit beeindruckt.

Cornelia Travnicek: Feenstaub

Cornelia Travnicek: Feenstaub

Wien: Picus 2020 | 278 S. | € 22,00 | ab 14 Jahren