Leander und Jonas, Freunde seit ihrer Kindheit, sind Street Art–Künstler. Mit ihrem Tag „BLUX“ haben sie sich durch ihre künstlerischen 3D-Arbeiten einen Namen in der Szene gemacht. Sprayen, malen, das ist nicht nur ihr Hobby, sondern ihr Lebensinhalt. Mit der Bedingungslosigkeit, mit der sich Leander seiner Kunst widmet, verliebt er sich auch, Rapunzel nennt er sie, ihren richtigen Namen - Lila - kennt er nicht. Leander hintergeht Jonas sogar, nur um sie wiederzusehen . Die unverbrüchliche Freundschaft zwischen den beiden Jungen übersteht auch diese Lügen – und nimmt dennoch kein gutes Ende. Ihr Masterpiece werden Leander und Jonas nicht gemeinsam beenden können…

Es geht um Adrenalin und die Suche nach der ultimativen Wand, und es geht um Freundschaft und Liebe. Dabei ist nicht nur Leanders Erzählstimme zu hören, sondern auch die von Lila. Was das Besondere dabei ist: Nicht nur in der Perspektive unterscheiden sich die beiden erzählten Stränge, sondern auch in der erzählten Zeit. Wenn wir lesend mit Leander und Jonas durch Wien laufen, ihnen beim Sprayen zuschauen, beim Portraitmalen einer schrulligen alten Dame, ist es Frühling. Lilas Erkenntnisse über Leander Blum beginnen im September.

Geschickt verschränkt die Autorin die beiden Ebenen und webt so die Geheimnisse, die das Lesen dieses Buches so spannend machen. Ein komplexer Roman, der die Lebenswelt von Jugendlichen und die Atmosphäre der Wien-Schauplätze in mehrfarbigen Schichten einfängt. Und natürlich eine tiefe Verneigung vor Street Art und Graffitti-Kunst.