Die verflixte Erfindung

Vorsicht mit dem Wünschen!

„Du solltest ein Dingsda erfinden, das bei der Hausarbeit hilft!“ ruft Walter ganz nebenbei inmitten der Weihnachtsvorbereitungen seinem Bruder zu. Rüdiger, leidenschaftlicher Erfinder, setzt diese Idee prompt in die Tat um. Das Dingsda, ein von Solarenergie betriebener Roboter, übernimmt sofort all die mühsamen Haushaltstätigkeiten und erledigt von Rückenkratzen bis Schneeschaufeln auch sonst allerlei Dinge. Bald merken Rüdiger und Walter, dass die intelligente Maschine aber nicht nur Vorteile bringt – denn nach und nach bestimmt sie über den kompletten Alltag der beiden: Sie dürfen nicht mehr essen, was sie mögen, und haben nichts zu tun. Nicht mal ein bisschen Salz auf den Brokkoli wird ihnen gegönnt, von Würstchen oder Steak ganz zu schweigen! Als dann auch noch das Weihnachtsfest auf der Kippe steht, müssen die Brüder etwas unternehmen …

Eine humorvolle Geschichte, die vor allem in Zeiten von Siri und Co. einlädt, den allzu leichtfertigen Einsatz von technischen Hilfsmitteln zu hinterfragen. Die Bilder unterstreichen die Charaktere in Mimik und Gestik auf witzige Weise. Die füllige, träge Darstellung der Brüder im Kontrast zum zierlichen und rastlosen kleinen Roboter kann aber natürlich auch als Hinweis für ein Überdenken der Ernährungsgewohnheiten gelesen werden. Und obwohl manche Details vielleicht zu moralisch klingen, ist das Bilderbuch eine absolute Leseempfehlung (nicht nur) für die Vorweihnachtszeit! Wer sich nun fragt, wie und ob den Protagonisten die Befreiung aus der „technischen Geiselhaft“ gelingt: das wird an dieser Stelle nicht verraten!

 

widmark erfindung

Martin Widmark & Emilia Dziubak: Die verflixte Erfindung

Aus dem Schwedischen von Ole Könnecke
München: Ars Edition 2021 | 40 S. | € 15,95 | ab 5 Jahren

Dieser Buchtipp erschien zuerst in "KiJuKu"