Bedrohte Arten

eine Auswahl gefährdeter Tiere als Plädoyer für die Rettung der Artenvielfalt

Kaiseradler, Binsenjungfer, Blauracke. Drei heimische Tierarten, die in diesem Sachbuch unerwähnt bleiben und dennoch ums Überleben kämpfen. Aber würde die britische Autorin und Tierärztin jeder bedrohten Tierart eine eigene Seite widmen, wäre ihr Buch mehr als 10.000 Seiten dick. Jess French konzentriert sich in den für jüngeres Publikum knapp gehaltenen Texten nicht nur auf immer wieder im Fokus stehende Arten wie Orang-Utan, Berggorilla, Tiger und Eisbär, sondern stellt – geordnet nach Kontinenten – auch unbekanntere Tiere wie das Rote Marmorkrötchen, die Keilflecklibelle oder die Deichhummel vor. Und sie nennt ein ums andere Mal die Gründe der Bedrohung: Umweltverschmutzung, Lebensraumverlust, Lebendfang, Wilderei, Klimawandel ... kurzum: der Mensch.
Nicht Fotografien, sondern doppelseitige Illustrationen in überzeugendem, grafischem Stil begleiten den Text. Das ist stimmig, weil diese Bilder zusätzlich Distanz schaffen. Sie lassen einen befürchten, dass einige der abgebildeten Arten zukünftig vielleicht tatsächlich nur noch in der virtuellen Welt zu bewundern sind.
Ein Buch, das den Ernst der Lage benennt und aufzeigt, was getan werden kann und muss, um die Artenvielfalt zu erhalten.

Jess French & James Gilleard: Bedrohte Arten

Jess French & James Gilleard: Bedrohte Arten

Übersetzt von Susanne Schmidt-Wussow
München: Knesebeck 2020 | 64 S. | € 18,00 | ab 8 Jahren